Amazon Seller: Erfolgreich auf Amazon verkaufen
So gelingt der Start als Seller bei Amazon

Unter den Marketplace Plattformen ist Amazon unumstritten die Nummer eins und mit seinem Anteil von 68% am deutschen E-Commerce-Handel das Vorbild vieler Händler, die dasselbe Ziel verfolgen: ihre Produkte gewinnbringend zu verkaufen. Auch unter dem Aspekt der Suchmaschinenoptimierung ist Amazon teilweise bereits an Google vorbei gezogen, da Kunden Produkte direkt über die Suchleiste von Amazon suchen, anstatt die Google Suche zu benutzen.
Fast jeder Verkäufer, der seine Produkte über das Internet verkaufen möchte, eröffnet früher oder später seinen eigenen Amazon Brand Store und verkauft seine Produkte bei Amazon. Die Gründe dafür liegen klar auf der Hand: eine enorme Reichweite, internationale Marktplätze und hervorragende Möglichkeiten, das eigene Produkt gekonnt in Szene zu setzen. Der Einstieg in das Amazon Business gestaltet sich zudem günstig, erfolgt ohne tiefgründiges Know-How in Sachen Technik und lässt sich risikoarm gestalten. Zudem benötigen Sie keine eigene Website, wenn Sie mit Amazon Produkte über das Internet verkaufen.
Wenn Sie erfolgreich bei Amazon Ihre Produkte verkaufen möchten, finden Sie bei uns das nötige Wissen und die praxisnahe Unterstützung. Den Weg zum eigenen Amazon Seller Account gliedern wir in drei Phasen, die in den nachfolgenden Absätzen näher erläutert werden.
Die Vorbereitungsphase als neuer Seller
Bevor Sie in die Praxis gehen, Ihre Produkte anbieten und einen Amazon Brand Store eröffnen, sollten Sie sich einige Aspekte durch den Kopf gehen lassen, um bestmöglich vorbereitet zu sein. Hierzu gehört eine umfassende Analyse des Marktes, Ihrer Zielgruppe und der Konkurrenz.
Wenn Sie eine innovative Produktidee auf Lager haben, umso besser. Sie sollten sich darüber Gedanken machen, wie Sie die Logistik abwickeln möchten und ob Sie sich hierzu auf die Expertise von Amazon verlassen und das FBA-Programm (Fulfillment bei Amazon) in Anspruch nehmen möchten. Dieses Programm ist eine kostenpflichtige Unterstützung für Verkäufer und beinhaltet die Abwicklung des Versands, der Lagerhaltung, der Retourenbearbeitung und dem Kundenservice, der durch die Mitarbeiter von Amazon erfolgt. Wenn Sie sich um diese Angelegenheiten selbst kümmern möchten, bedarf dies einer soliden Planung. Auch eine Finanzplanung und gut durchdachte Marketing-Strategie ist für den Erfolg auf Amazon unabdingbar.
Zusätzlich sollten Sie vorab rechtliche Grundlagen abklären und sich über gesetzliche Auflagen informieren. Hierbei kommt es natürlich auch darauf an, welche Art von Produkt Sie vertreiben. Wenn es sich um Lebensmittel handelt, muss beispielsweise ein Mindesthaltbarkeitsdatum auf die Produkte gedruckt werden oder spezielle EU-Richtlinien und die Erfüllung von Hinweispflichten gegeben sein.
Sie benötigen zusätzlich die folgeden Unterlagen für den Start als Amazon Seller:
- Gewerbeanmeldung + Umsatzsteuer-ID
- EORI-Nummer, die für den Produktimport notwendig ist (FBA)
- Allgemeine Geschäftsbedingungen
- Vollständiges Impressum
- Datenschutzerklärung nach DSGVO
Die Einrichtungsphase nach der Registrierung
In dieser Phase geht es darum, Ihr Amazon Verkäuferkonto einzurichten. Hierzu können Sie zwischen dem Amazon Basiskonto und einem professionellen Verkäuferkonto entscheiden. Wenn Ihr Produktsortiment nur wenige Produkte umfasst, können Sie sich für das Basiskonto entscheiden. Wenn Ihre Planung ergibt, dass Sie vermutlich 40 Artikel und mehr bei Amazon verkaufen werden, sollten Sie sich ein professionelles Verkäuferkonto zu legen.
Anschließend können Sie Ihre Produkte, passend zur jeweiligen Kategorie, anlegen bzw. hochladen. Nutzen Sie ein Basiskonto, können Sie zwischen 20 Kategorien wählen, bei einem professionellen Verkäuferkonto sind es 30 Kategorien. Im nächsten Schritt sollten Sie mittels Amazon SEO die Optimierung Ihrer Produkte durchführen. Schauen Sie sich dazu auch den Amazon A9 Algorithmus an.
Es lohnt sich auch Zeit und Mühe in einen ansprechenden Amazon Brand Store zu investieren. Durch einen eigenen Store auf Amazon können Sie Ihre Markenbekanntheit erheblich steigern und sorgen für mehr Sichtbarkeit. Dafür können Sie unter anderem Sponsored Brands Kampagnen nutzen.
Die Optimierungsphase – für eine bessere Verkäufer Performance
Nun geht es in die heiße Phase, in der Sie sich ordentlich ins Zeug legen sollten, um Ihre Verkäufer-Performance bestmöglich zu optimieren, um in den Suchergebnissen nach oben zu steigen und erste Bewertungen für Ihre Produkte erhalten. Zusätzlich sollten Sie darüber nachdenken, Marketingmaßnahmen zu planen, um Ihren Absatz dauerhaft zu steigern.
Mit etwas Verkaufsgeschick und Geduld besteht die Möglichkeit, dass Amazon Sie in der Zukunft dazu einlädt, in den Vendor Status aufzusteigen. In Ihrer Funktion als Lieferant der Ware genießen Sie dann den Zugang zu Marketing-Tools, profitieren von einer besseren Sichtbarkeit und werden höhere Umsätze verzeichnen können. Der Nachteil am Aufstieg zum Vendor: die Preisgestaltung und Kundenkontakt wird vollständig von Amazon übernommen.
Mit diesen Kosten müssen Sie als Amazon Verkäufer rechnen:
Basiskonto: das Konto als solches ist kostenlos, Amazon berechnet für jeden verkauften Artikel allerdings 0,99 €+ einen Anteil der Verkaufsgebühren.
Professionelles Verkäuferkonto: Sie zahlen monatlich einen Festpreis von 39,00 € + einen prozentualen Anteil an den Verkaufsgebühren.
Fulfillment by Amazon/FBA: Nehmen Sie am FBA-Programm teil, entstehen monatliche Kosten für die Lagerhaltung, Versand und Verpackung, die von der jeweiligen Größe der Produkte und der benötigten Lagerfläche abhängen.
Werbeanzeigen: wenn Sie sich dazu entscheiden Werbekampagnen über Amazon Advertising zu schalten, entstehen hierfür entsprechende Kosten.
Auf Amazon als Privatverkäufer verkaufen – das sollten Sie wissen:
Selbstverständlich steht es Ihnen frei, auch privat auf Amazon Produkte zu verkaufen, jedoch kann es sein, dass Sie schnell in den Status des gewerblichen Verkäufers rutschen. Dies passiert, wenn Sie beispielsweise eine Vielzahl an Produkten der gleichen Art verkaufen, oder Produkte, die noch verpackt und neu sind. Ein weiterer Faktor wäre, wenn Sie Waren für Dritte weiterverkaufen und über eine große Anzahl an Kundenbewertungen verfügen. Wenn Sie privat auf Amazon verkaufen, sollten Sie bedenken, dass Sie den Artikel ggf. im Rahmen das Rückgabezeitraumes von 30 Tagen zurücknehmen müssen.
Amazon Seller: Fragen und Antworten
Um Amazon Seller zu werden ist eine Registrierung notwendig, sodass Sie Zugriff zur Amazon Seller Central erhalten. Zusätzlich müssen Sie noch diverse Unterlagen einreichen wie z.B.: eine Gewerbeanmeldung, Nachweis eines Bankkontos und eine Umsatzsteuer ID. Nach erfolgreichem Einreichen aller Unterlagen prüft Amazon Ihr Konto und schaltet Sie frei.
Grundsätzlich sollten Sie einen Plan für die logistische Abwicklung Ihrer Produkte haben. Möchten Sie den Versand und die Lagerung lieber nicht selbst durchführen, können Sie das FBA Programm nutzen. Es lohnt sich vor allem dann, wenn Sie eine hohe Anzahl an gleichen Artikeln verkaufen.
Nach der Registrierung sollten die eigenen Produkte angelegt werden. Im nächsten Schritt erfolgt die Optimierung der Produkte durch Amazon SEO. Die Erstellung eines Amazon Brand Stores wird auch empfohlen. Durch einen eigenen Store wird die Markenbekanntheit gesteigert und die Produkte erhalten mehr Sichtbarkeit.